Seit einigen Jahren sind Daten im Golf sehr wichtig geworden und nehmen weiter an Bedeutung zu. Auf der PGA Tour gibt es etliche Statistiken zu jedem Spieler und auch die Spieler selbst kennen alle Daten zu Ihren Schwung und arbeiten auch daran. Das Ziel ist es, anhand von Daten besser zu werden und das eigene Spiel anhand der Daten zu optimieren. Mit modernen Geräten wie Launch-Monitoren lassen sich sehr einfach sehr viele Parameter zum Schwung messen. Neben Fitness nimmt das Training am Monitor bereits eine sehr wichtige Rolle bei den Profis ein. Aber auch als normaler Amateur-Golfer kann man anhand der Daten viel lernen. Zuerst einmal aber muss man die wichtigen Werte kennen und verstehen. Darum geht es erst einmal, wir erklären wichtige Werte und Parameter für Golfer:
Side Spin im Golf beschreibt die seitliche Rotation des Golfballs um seine vertikale Achse während des Flugs. Diese seitliche Drehung bewirkt, dass der Ball nach links oder rechts von der ursprünglichen Startrichtung abweicht, was zur bekannten Kurve des Ballflugs führt (z. B. Slice oder Hook).
Der Side Spin wird durch die Kombination aus Face Angle (Schlagflächenausrichtung) und Club Path (Schlägerpfad) erzeugt. Wenn die Schlagfläche nicht perfekt zur Schwungbahn ausgerichtet ist, entsteht ein Side Spin, der den Ball in eine bestimmte Richtung drehen lässt.
- Positiver Side Spin (für Rechtshänder): Der Ball dreht sich im Uhrzeigersinn und bewegt sich nach rechts – dies führt zu einem Fade (leichte Rechtskurve) oder einem Slice (starke Rechtskurve).
- Negativer Side Spin (für Rechtshänder): Der Ball dreht sich gegen den Uhrzeigersinn und bewegt sich nach links – dies führt zu einem Draw (leichte Linkskurve) oder einem Hook (starke Linkskurve).

Ein idealer Schlag hat wenig bis keinen Side Spin, was zu einem geraden Flug führt. Golfer arbeiten daran, ihren Side Spin zu minimieren oder gezielt einzusetzen, um bestimmte Flugkurven zu erzeugen. Launch-Monitore messen den Side Spin präzise, um Schwungfehler zu identifizieren und an einer besseren Kontrolle des Ballflugs zu arbeiten.
Was ist Seitwärtsdrall (Side Spin) genau?
Seitwärtsdrall entsteht, wenn der Golfball nicht nur um seine horizontale Achse rotiert (Backspin, der den Ball nach oben trägt und die Flugweite beeinflusst), sondern auch um eine vertikale oder nahezu vertikale Achse. Diese Rotation erzeugt eine seitliche Kraft, die den Ball während des Fluges ablenkt und ihn in eine Kurve zwingt.
Wie entsteht Seitwärtsdrall?
Der Seitwärtsdrall wird hauptsächlich durch das Verhältnis von Face Angle (Schlagflächenwinkel) und Club Path (Schwungbahn) im Treffmoment bestimmt. Dieses Verhältnis nennen wir „Face to Path“.
- Positive Face to Path: Wenn die Schlagfläche im Verhältnis zur Schwungbahn nach rechts geöffnet ist (für Rechtshänder), entsteht ein Seitwärtsdrall nach rechts.
- Negative Face to Path: Wenn die Schlagfläche im Verhältnis zur Schwungbahn nach links geschlossen ist (für Rechtshänder), entsteht ein Seitwärtsdrall nach links.
Veranschaulichung:
Stell dir vor, du wirfst einen Ball mit Drehung:
- Wenn du den Ball so wirfst, dass er sich beim Flug nach rechts dreht, wird er nach rechts kurven. Dies entspricht einem positiven „Face to Path“ und somit Seitwärtsdrall nach rechts.
- Wenn du den Ball so wirfst, dass er sich beim Flug nach links dreht, wird er nach links kurven. Dies entspricht einem negativen „Face to Path“ und somit Seitwärtsdrall nach links.
Zusammenhang mit anderen Schlagparametern:
- Face Angle: Bestimmt primär die Startrichtung des Balls.
- Club Path: Bestimmt die Richtung, in der sich der Schlägerkopf bewegt.
- Face to Path (Face Angle minus Club Path): Bestimmt den Seitwärtsdrall und somit die Kurve des Balls.
- Spin Loft: Beeinflusst den Spin, einschließlich des Seitwärtsdralls. Der Spin Loft ist der Winkel zwischen der Schlagfläche und der Bewegungsrichtung des Schlägers im Treffmoment.
Auswirkungen des Seitwärtsdralls auf den Ballflug (für Rechtshänder):
- Slice: Entsteht durch einen deutlichen Seitwärtsdrall nach rechts. Der Ball startet meist links vom Ziel und kurvt stark nach rechts. Ursachen sind typischerweise eine „Outside-In“-Schwungbahn in Kombination mit einer offenen Schlagfläche.
- Fade: Eine leichtere Form des Slice, bei der der Ball nur leicht nach rechts kurvt.
- Hook: Entsteht durch einen deutlichen Seitwärtsdrall nach links. Der Ball startet meist rechts vom Ziel und kurvt stark nach links. Ursachen sind typischerweise eine „Inside-Out“-Schwungbahn in Kombination mit einer geschlossenen Schlagfläche.
- Draw: Eine leichtere Form des Hook, bei der der Ball nur leicht nach links kurvt.
Messung des Seitwärtsdralls:
Moderne Launch Monitore können den Seitwärtsdrall in Umdrehungen pro Minute (rpm) oder Grad messen. Diese Daten sind sehr hilfreich, um den Ballflug besser zu verstehen und gezielt zu trainieren.
Beeinflussung und Optimierung des Seitwärtsdralls:
Um den Seitwärtsdrall und somit die Kurve des Balls zu kontrollieren, musst du das „Face to Path“-Verhältnis anpassen. Dies kannst du erreichen durch:
- Änderung des Face Angles:
- Griff: Ein stärkerer oder schwächerer Griff kann den Face Angle beeinflussen.
- Ansprechposition: Die Ausrichtung beim Ansprechen beeinflusst ebenfalls den Face Angle im Treffmoment.
- Handgelenkbewegung im Schwung: Eine bewusste Bewegung der Handgelenke kann den Face Angle verändern.
- Änderung der Schwungbahn:
- Körperhaltung und -bewegung im Schwung: Eine korrekte Gewichtsverlagerung und Körperdrehung sind entscheidend für eine gute Schwungbahn.
- Armbewegung: Die Bewegung der Arme im Schwung beeinflusst ebenfalls die Schwungbahn.
- Kombination beider: Oft ist es am effektivsten, sowohl den Face Angle als auch die Schwungbahn anzupassen, um das gewünschte „Face to Path“-Verhältnis zu erreichen.
Bedeutung für die Fehlerkorrektur:
Das Verständnis des Seitwärtsdralls und des „Face to Path“-Verhältnisses ist essenziell für die Korrektur von Fehlschlägen wie Slice und Hook. Es ermöglicht dir, die Ursachen der Kurve zu erkennen und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung zu ergreifen.
Zusammenfassend:
Der Seitwärtsdrall ist ein entscheidender Faktor für die Flugkurve des Golfballs. Er wird hauptsächlich durch das „Face to Path“-Verhältnis bestimmt, also die Differenz zwischen dem Face Angle und der Schwungbahn. Durch gezieltes Training und die richtige Technik kannst du den Seitwärtsdrall und somit die Präzision deiner Schläge deutlich verbessern. Moderne Launch Monitore können dir dabei helfen, den Seitwärtsdrall präzise zu messen und dein Training zu optimieren.
Wir freuen uns über deine Erfahrung oder deinen persönlichen Wert unten in den Kommentaren!
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